Wienerberger: Trotz anhaltend schwacher Nachfrage deutlich positiver Cash-flow


Wienerberger AG

06.11.2009, Der Geschäftsverlauf der Wienerberger AG, dem grössten Hersteller von Ziegel weltweit, war in den ersten neun Monaten dieses Jahres von den Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise geprägt. Die mangelnde Verfügbarkeit an Finanzierungen für Bauvorhaben und vor allem das gesunkene Konsumentenvertrauen haben zu einem starken Rückgang der Neubauaktivitäten geführt.


Vor diesem Hintergrund hatte Wienerberger einen Umsatzrückgang von 26 % auf 1.416,7 Mio. € und ein um 51 % niedrigeres operatives EBITDA vor Restrukturierungen von 177,5 Mio. € zu verzeichnen. Das operative Konzern-EBIT sank um 83 % auf 36,7 Mio. €. Zusätzlich belastet durch Restrukturierungskosten von 81,4 Mio. € (davon 29,3 Mio. € ausgabenwirksam und 52,1 Mio. € Sonderabschreibungen), ebenso wie durch die bereits zum Halbjahr verbuchte Wertminderung von Sachanlagen von 28,2 Mio. € sowie die Firmenwertabschreibung von 124,4 Mio. € war das Ergebnis vor Steuern mit -225,3 Mio. € deutlich negativ. Das Ergebnis nach Steuern lag dank positiver Steuereffekte bei -198,2 Mio. €, und das bereinigte Ergebnis je Aktie wurde mit -0,01 € errechnet.

Liquidität weiterhin oberste Priorität

„Das Jahr hat in allen unseren Märkten sehr schwach begonnen. Insbesondere die Regionen Zentral-Osteuropa und Nordamerika verzeichneten starke Absatzeinbußen. Aber auch in Westeuropa, allen voran in Großbritannien, den Niederlanden und Frankreich, schwächte sich der Wohnungsneubau weiter deutlich ab“, erläutert Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, das schwierige Marktumfeld. In einer quartalsweisen Analyse zeigt sich, dass sich die rückläufige Umsatzentwicklung über das Jahr moderater gestaltete. Der Umsatzrückgang des dritten Quartals 2009 fiel etwas geringer aus als jener des zweiten Quartals, teilweise aber auch aufgrund der bereits niedrigeren Vergleichswerte des dritten Quartals 2008. „Nachdem die Absatzeinbußen im Sommer etwas gemäßigter waren, blieb der September insbesondere in den USA und Osteuropa hinter den Erwartungen zurück, und es lässt sich im operativen Geschäft noch keine Bodenbildung erkennen. Einzig in Großbritannien lagen die Absätze im September erstmals wieder leicht über dem (niedrigen) Vorjahresniveau, was ich aber noch nicht als Trendwende interpretieren möchte. Daher stellt die Sicherung der Liquidität und damit die Reduktion der Fixkosten weiterhin oberste Priorität dar“, unterstreicht Heimo Scheuch die strategische Ausrichtung von Wienerberger.

Aktionsplan 2009 zur Anpassung der Kostenstrukturen

Wienerberger hat nach dem ersten Quartal 2009 auf die stark rückläufige Nachfrage mit einem umfangreichen Aktionsplan reagiert. Nachdem im Jahr 2008 bereits 27 Werke vom Markt genommen wurden, umfassten die in 2009 ursprünglich beschlossenen Maßnahmen die Schließung bzw. Einmottung von 26 Werken zur Anpassung der Kapazität an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduzierung der Lagerbestände um zumindest 100 Mio. €, Reduktion der Fixkosten durch Restrukturierungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen auf ein Minimum.

Erweiterung des Aktionsplans um die Schliessung bzw. Einmottung von fünf Werken

Da das Geschäft nach dem Sommer hinter den Erwartungen geblieben ist, wurde der Aktionsplan um die Schließung bzw. Einmottung von fünf weiteren Werken in Ungarn, Deutschland, Polen und den USA erweitert. Somit werden 2009 voraussichtlich 31 Werke vom Netz genommen, wofür Kosten von 120 Mio. € anfallen werden (davon 50 Mio. € ausgabenwirksam und 70 Mio. € an Sonderabschreibungen). In den ersten neun Monaten wurden bereits 24 Werke geschlossen bzw. eingemottet. Zusätzlich erfolgen während des gesamten Jahres umfangreiche temporäre Stillstände zur Senkung der Lagerbestände. Von den Maßnahmen waren in der Berichtsperiode insgesamt 1.660 Mitarbeiter betroffen. Die temporär ausser Betrieb genommenen Standorte stellen gemeinsam mit den längerfristig eingemotteten Produktionslinien eine beachtliche und bei Bedarf schnell aktivierbare Kapazitätsreserve dar.

Bereits 135 Mio. € an Einsparungen realisiert

Aus den bereits umgesetzten Massnahmen aus dem Aktionsplan konnten in den Bereichen Personal und Instandhaltung in den ersten neun Monaten bereits rund 135 Mio. € an Einsparungen zum Vergleichszeitraum 2008 realisiert werden. Durch aktives Kapazitätsmanagement gelang es, die Vorräte in der Berichtsperiode 2009 um mehr als 100 Mio. € abzubauen. Auch die Investitionen wurden signifikant reduziert: Die Aufwendungen für Instandhaltung wurden gegenüber dem Vorjahr halbiert und betrugen rund 37 Mio. €. Die Wachstumsinvestitionen in Höhe von 68 Mio. €, die für die Fertigstellung von in 2008 begonnenen Projekte aufgewendet wurden, lagen um 76 % unter dem Vorjahreswert.

Free Cash-flow von ca. 110 Mio. €

In Summe zeigt sich der Erfolg des Aktionsplans bereits im erzielten Free Cash-flow: Trotz schwacher operativer Ergebnisse erwirtschaftete Wienerberger aufgrund von Kosteneinsparungen sowie der Reduktion von Vorräten in diesem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld einen beachtlichen Free Cash-flow von 109,9 Mio. € gegenüber 122,2 Mio. € im Jahr zuvor.

Insgesamt rund 155 Mio. € an Einsparungen in 2009 erwartet

Für das Gesamtjahr werden Kosteneinsparungen in Höhe von 155 Mio. € erwartet. Für 2010 rechnen wir mit zusätzlichen Einsparungen von zumindest 35 Mio. € aus den in der zweiten Jahreshälfte 2009 gesetzten Massnahmen, wodurch sich eine kumulierte Fixkostenreduktion von 190 Mio. € gegenüber dem Jahr 2008 ergibt.

Nettoverschuldung auf 540,5 Mio. € gesenkt

Zur Erweiterung des finanziellen Handlungsspielraums wurde im September eine Kapitalerhöhung durchgeführt und mit der Ausgabe von 33,6 Mio. neuen Aktien (40 % des Grundkapitals) die Eigenkapitalbasis von Wienerberger um rund 320 Mio. € gestärkt. In der Folge ist das Eigenkapital um 4 % auf 2.587,4 Mio. € gestiegen. Die Nettoverschuldung konnte seit dem Halbjahr 2009 von 978,6 Mio. € auf 540,5 Mio. € zum 30.9.2009 reduziert werden, wovon rund 320 Mio. € aus der Kapitalerhöhung stammen und rund 118 Mio. € aus dem Cash-flow erwirtschaftet wurden. Das Gearing verbesserte sich im selben Zeitraum von 43,3 % auf 20,9 %.

2010 deutlich höhere Cash-flows und Ergebnisse erwartet

„Aufgrund des derzeit schwachen Wohnungsneubaus in allen unseren Märkten erwarte ich bis zum Jahresende keine wesentliche Verbesserung der Ergebnisse und rechne für das zweite Halbjahr 2009 mit einem operativen EBITDA in etwa auf dem Niveau der ersten sechs Monate dieses Jahres“, fasst Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender von Wienerberger, seine Einschätzung bis Jahresende zusammen. „Die noch immer limitierte Verfügbarkeit von Finanzierungen, steigende Arbeitslosigkeit sowie auch die hohe Anzahl an Verpfändungen in den USA wirken einer Trendwende im Wohnungsneubau entgegen. Auch wenn es mir daher aus heutiger Sicht noch zu früh erscheint, von einem Aufschwung zu sprechen, blicke ich aufgrund der umgesetzten Massnahmen dem Jahr 2010 positiv entgegen. Selbst bei einer weiterhin schwachen Nachfrage gehe ich für das kommende Jahr aufgrund der aus den Massnahmen erzielten Einsparungen sowie besserer Kapazitätsauslastung unserer Werke von deutlichen Ergebnissteigerungen und höheren Cash-flows aus.“

Der Bericht zum 3. Quartal 2009 mit detaillierten Informationen steht ab sofort zum Download zur Verfügung und die Internet Live-Übertragung der Telefonkonferenz mit Analysten um 14:00 Uhr CET unter www.wienerberger.com

ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung Wienerberger: Trotz anhaltend schwacher Nachfrage deutlich positiver Cash-flow


Über Wienerberger AG:
Gegründet 1819 in Wien und seit 1869 im amtlichen Handel der Wiener Börse blickt Wienerberger auf eine traditionsreiche Unternehmensgeschichte zurück. Erst im Jahre 1986 wurde die dynamische Expansion gestartet, die sich seit Einführung des Value Management 1997 auf Baustoffe konzentriert. Damit stieg Wienerberger innerhalb weniger Jahre vom lokalen österreichischen Ziegelproduzenten zur weltweiten Nummer 1 bei Ziegel auf. Die Zahl der Werke wuchs in dieser Zeit von 11 auf derzeit 229 Werke in 27 Ländern.

Die Bauindustrie hatte 2009 sehr stark unter den Auswirkungen der weltweiten Rezession zu leiden und mit einer deutlich rückläufigen Nachfrage nach Baustoffen zu kämpfen. Einerseits ist der Wohnungsneubau zu einem wesentlichen Teil von der Finanzierung durch Banken abhängig, andererseits schieben Verbraucher in Reaktion auf die schwache Konjunktur und unsichere Zukunftserwartungen langfristige Investitionsentscheidungen auf. Wienerberger reagierte darauf mit einem umfangreichen Aktionsplan, der die Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduktion von Lagerbeständen, Kostensenkungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen auf ein erforderliches Minimum zum Inhalt hatte.


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