Arbeitsmarkt präsentierte sich im vierten Quartal 2008 noch weitgehend krisenfest


13.03.2009, Wien. Im vierten Quartal 2008 gab es in Österreich nach den Ergebnissen der Mikrozensus- Erhebung der Statistik Austria 4.097.000 Erwerbstätige, davon 3.551.400 Unselbständige. Mit einem Plus von 64.000 Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahresquartal hat sich somit trotz nachlassender Konjunktur der Beschäftigungszuwachs noch fortgesetzt. Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen (=Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung) stieg auf 72,2% gegenüber 71,3% im vierten Quartal 2007.

Der Beschäftigungszuwachs basierte allerdings, wie auch schon in den Vorquartalen, vorwiegend auf einem Anstieg von Teilzeitstellen. Auch die Arbeitslosigkeit bewegte sich im vierten Quartal noch auf sehr niedrigem Niveau. Die Zahl der nach internationalen Definitionen ermittelten Arbeitslosen blieb mit 169.000 im vierten Quartal 2008 unverändert zum Vorjahr. Die Arbeitslosenquote nach internationaler Definition lag damit mit 4,0% ebenfalls gleich hoch wie 2007. Allerdings zeigten sich bei Jugendlichen verstärkt Schwierigkeiten beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Verglichen mit dem dritten Quartal 2008 nahm die Zahl der Arbeitslosen um 9.000 zu, die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozentpunkte. Die Zahl der Erwerbstätigen sank saisonbedingt um 41.000.

Arbeitslosigkeit insgesamt immer noch niedrig, Anstieg bei Jugendlichen Mit 87.000 (Frauen) bzw. 82.000 (Männer) Arbeitslosen blieben Zahl und Quote im Vergleich zum Vorjahresquartal praktisch unverändert. Zunehmend schwieriger wird jedoch die Situation für Jugendliche, die vor dem ersten Einstieg in den Arbeitsmarkt stehen. Die 15- bis 24-Jährigen verzeichneten einen Anstieg der Arbeitslosenzahl (+10.000) auf 55.000. Im Gegensatz dazu gab es bei den 25- bis 34-Jährigen einen Rückgang (-11.000). Gleichzeitig mit der gestiegenen Anzahl an arbeitslosen Jugendlichen erhöhte sich auch der Anteil der erstmals Arbeitsuchenden von 13,9% im vierten Quartal 2007 auf nun 16,5%. Die bekannten Unterschiede im Risiko arbeitslos zu sein, blieben weiter bestehen. Frauen waren mit einer Arbeitslosenquote von 4,4% häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Männer (3,6%). Höher als im Gesamtdurchschnitt war mit einer Quote von 9,0% die Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen (15- bis 24-Jährige), gegenüber 7,6% noch vor einem Jahr. Demgegenüber wurde unter den 55- bis 64-Jährigen nach internationalen Definitionen nur eine Arbeitslosenquote von 2,1% ermittelt. Unter den Erwerbspersonen mit ausländischer Staatsbürgerschaft waren 8,2% ohne Arbeit, mehr als doppelt so viele wie unter den österreichischen Staatsangehörigen (3,4%).

Höchste Arbeitslosenquote in Wien, niedrigste Quoten in Oberösterreich und Salzburg Regional gesehen war die Arbeitslosenquote im vierten Quartal 2008 in Wien (6,9%) am höchsten. Danach folgten Vorarlberg (3,9%), Niederösterreich (3,7%), Kärnten und die Steiermark (3,4%), Tirol (3,3%) und das Burgenland (3,0%). Traditionell niedrige Arbeitslosenquoten ergaben sich in Oberösterreich (2,5%) und Salzburg (2,7%).

Beschäftigungszuwachs ungleich verteilt Der Arbeitsmarkt war vom vierten Quartal 2007 zum vierten Quartal 2008 von unterschiedlichen Entwicklungen geprägt. Der Beschäftigungszuwachs betraf nur unselbständig Beschäftigte, wobei im vierten Quartal 2008 um 80.000 Personen (+2,3%) mehr gezählt wurden als vor einem Jahr. Die Zahl der selbständig und mithelfend Erwerbstätigen reduzierte sich im Jahresvergleich dagegen um 16.000. Ein Drittel des Gesamtzuwachses (22.000) fiel auf Erwerbstätige zwischen 55 und 64 Jahren, die zunehmend länger im Arbeitsleben verbleiben. Geringe Zunahmen gab es auch bei den Jugendlichen (15 bis 24 Jahre: +12.000). Geschlechtsspezifisch betrachtet, konzentrierte sich das Plus vor allem auf Frauen (55.000), während die Männer nur geringfügig (9.000) zulegen konnten. Die Erwerbstätigenquote (15 bis 64 Jahre) der Frauen erhöhte sich um 1,8 Prozentpunkte auf 66,1%, jene der Männer blieb nahezu unverändert (78,4%).

Teilzeitquote bei Frauen und Männern weiter steigend, mehr Vollzeitstellen nur bei Frauen Erste Anzeichen einer konjunkturellen Schwäche brachte eine Analyse der Arbeitszeit hervor: Während der Zuwachs an Teilzeiterwerbstätigen bei den Männern mit 14.000 recht deutlich war, gab es bei den männlichen Vollzeiterwerbstätigen keine Zuwächse. Auch die Frauen verzeichneten ein etwas größeres Plus bei Teilzeitarbeit als bei Vollzeitjobs. Das Beschäftigungswachstum war im Jahresvergleich zu mehr als drei Viertel auf den Anstieg der Teilzeitbeschäftigten um 50.000 auf 973.000 zurückzuführen. Die Teilzeitquote stieg von 22,9% im vierten Quartal 2007 auf 23,8% im vierten Quartal 2008. 42,3% der erwerbstätigen Frauen arbeiteten Teilzeit gegenüber nur 8,1% der Männer. Damit stieg die Teilzeitarbeit bei beiden Geschlechtern gleich stark. Unter den 973.000 teilzeitbeschäftigten Frauen und den 180.000 teilzeitbeschäftigten Männern waren 839.000 Frauen (86,2%) bzw. 125.000 Männer (69,7%) unselbständig beschäftigt.

Weniger Überstunden als im Vorjahr Verglichen mit dem vierten Quartal 2007 blieb das Ausmaß an tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden sowohl in der Haupttätigkeit (1,8 Milliarden) als auch in einer Zweittätigkeit (27 Millionen) praktisch unverändert. Allerdings reduzierte sich die Zahl der geleisteten Überstunden um 11 Millionen auf 88 Millionen, die durchschnittliche Anzahl der pro Woche und pro Überstunden leistender Person von 8,9 auf 8,4 Stunden. Dies kann wohl als ein erstes Zeichen einer nachlassenden Konjunktur interpretiert werden.

ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung Arbeitsmarkt präsentierte sich im vierten Quartal 2008 noch weitgehend krisenfest


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