Voestalpine mit erfolgreichstem Halbjahr der Konzerngeschichte


Voestalpine AG

20.11.2008, Umsatzerlöse um 38 % auf 6,5 Mrd. EUR gestiegen. Operatives Ergebnis (EBIT) mit neuem Rekordwert von 918 Mio. EUR (vor PPA). Bestes Quartalsergebnis aller Zeiten. Vollständige Übernahme der BÖHLER-UDDEHOLM AG abgeschlossen. Ausblick für 2008/09 trotz unvergleichlich schwierigerem Umfeld unverändert.


Der voestalpine-Konzern konnte in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2008/09 trotz eines zunehmend schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfeldes bei Umsatz, Ergebnis und Mitarbeitern nochmalige Steigerungen gegenüber dem Vorjahr auf ein neues Rekordniveau erzielen. So legte im 1. Halbjahr 2008/09 der Umsatz um 38,2 % von 4.694,9 Mio. EUR auf 6.486,2 Mio. EUR zu.

Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 24,7 % von 736,5 Mio. EUR auf 918,4 Mio. EUR. Selbst nach Anwendung der – nur buchtechnisch relevanten – Kaufpreisallokation für BÖHLER-UDDEHOLM (Purchase Price Allocation, PPA) ergibt sich EBIT-Steigerung um 27,4 % von 616,5 Mio. EUR auf 785,6 Mio. EUR. Die deutliche Verbesserung des konzernalen EBIT resultiert aus durchwegs neuen Höchstwerten in allen Divisionen. Der Nettogewinn entwickelte sich ähnlich positiv und lag mit 622,2 Mio. EUR (vor PPA) knapp ein Fünftel über dem Vorjahreswert (nach PPA 518,8 Mio. EUR). Zum 30. September 2008 beschäftigte der voestalpine-Konzern 42.325 Mitarbeiter, das entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 5,0 % bzw. 2.024 Beschäftigte.

Die Rohstahlproduktion betrug im 1. Halbjahr 4,06 Mio. Tonnen – ein Anstieg um 11,2 %. Abgesehen vom erfreulichen Verlauf des 1. Halbjahres stellte das 2. Quartal des laufenden Geschäftsjahres mit einem EBIT 470,4 Mio. EUR bzw. 427,8 Mio. EUR (nach PPA) das bisher beste Einzelquartal seit Bestehen des voestalpine-Konzerns dar.

In der 1. Hälfte des Geschäftsjahres 2008/09 verzeichnete der voestalpine-Konzern insgesamt noch eine stabil hohe Nachfrage aus allen wesentlichen Abnehmerbranchen. Allerdings machten sich nach einer noch sehr positiven Entwicklung in den ersten drei Monaten gegen Ende des 2. Geschäftsquartals in einzelnen Geschäftsbereichen deutliche Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung bemerkbar.

Keine Abschwächungstendenzen zeigte im 1. Halbjahr der Energiesektor, die Öl- und Gasindustrie, der Maschinenbau sowie die Hausgeräteindustrie. Die Konjunktur in der Bauindustrie verlief für den grössten Teil Europas – das heißt mit Ausnahme Frankreichs, Großbritanniens und der südeuropäischen Länder – nach wie vor zufriedenstellend, vor allem getragen von Deutschland sowie den nord- und zentraleuropäischen Ländern.

Abgesehen von den USA weltweit sehr stabil stellte sich der Bedarf im Bereich der Eisenbahninfrastruktur sowie der Logistik und Lagertechnik dar, wogegen die Luftfahrtindustrie vor allem nach dem Sommer von einer gewissen Zurückhaltung geprägt war. Die europäische Automobilindustrie schließlich lag im 1. Kalenderhalbjahr 2008 auflaufend noch um 4,7 % über den Produktionswerten des Vorjahres, ehe gegen Ende des Sommers eine sich sehr rasch zu einem echten Einbruch verschärfende Marktschwäche die meisten Hersteller zu Produktionskürzungen bzw. -stillständen veranlasste. Ein sehr ähnliches Bild ergibt sich im Konjunkturverlauf des Nutzfahrzeugbaus, allerdings zuletzt mit einem sogar noch ausgeprägteren Negativtrend.

Spürbare Auswirkungen der Finanzkrise auf die Realwirtschaft Zusammenfassend ist zum Konjunkturverlauf in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2008/09 festzustellen, dass gegen Ende der Periode, das heißt ab dem Spätsommer 2008, das Übergreifen der globalen Finanz- und Kapitalmarktkrise auf die Realwirtschaft erstmals massiv spürbar wurde. Die Geschwindigkeit und die Intensität des Konjunktureinbruchs führten in einer Reihe wichtiger Branchen zu kurzfristigen – teilweise drastischen – Produktionskürzungen mit entsprechenden Konsequenzen auch auf das Spotmarktniveau bei Rohstoff- und Vormaterialpreisen, was jedoch bisher ohne Auswirkungen auf die Preise bei langfristig kontrahierten Rohstofflieferverträgen blieb.

Konjunktureinbruch und Bankenkrise haben auch zur Folge, dass der Fremdkapitalmarkt weitgehend zum Erliegen gekommen ist. Vor diesem Hintergrund erweist sich die zeitgerechte Ausfinanzierung der BÖHLER-UDDEHOLM-Akquisition auf mittel- und langfristiger Basis als entscheidender Vorteil. Auf Grund der kritischen Verfassung der Finanzmärkte und der daraus zusätzlich resultierenden Unsicherheit über die globale Entwicklung der Realwirtschaft wurde auch die Entscheidung über den Bau eines neuen Stahlwerks am Schwarzen Meer verschoben.

Der Geschäftsverlauf des ersten Halbjahres im Detail Im 1. Halbjahr 2008/09 legte der Umsatz des Konzerns um 1.791,3 Mio. EUR (+38,2 %) von 4.694,9 Mio. EUR auf 6.486,2 Mio. EUR zu. Von diesem Zuwachs entfallen 926,0 Mio. EUR auf die seit 1. Juli 2007 konsolidierte Division Edelstahl, die im Vergleichswert des Vorjahres nur zu einem Quartal berücksichtigt war. Neben dieser konsolidierungsbedingten Erlössteigerung konnten aber alle Divisionen auch aus der laufenden Geschäftstätigkeit Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

Das unbeeinflusste Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) erreichte mit 1.176,4 Mio. EUR ein neues All-Time-High. Dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr (952,2 Mio. EUR) um 23,5 %. Das unbeeinflusste Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Abschreibungen (EBITDA) erreichte mit 1.176,4 Mio. EUR ein neues All-Time-High. Bei den um die PPA bereinigten Zahlen ergibt sich eine Steigerung um 26,2 % auf 1.143,4 Mio. EUR. Das unbeeinflusste operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um 24,7 % von 736,5 Mio. EUR auf 918,4 Mio. EUR.

Unter Einbeziehung der PPA ergibt sich eine 27,4 %ige EBIT-Steigerung von 616,5 Mio. EUR auf 785,6 Mio. EUR. Die deutliche Verbesserung des konzernalen EBIT resultiert aus durchwegs neuen Höchstwerten in allen Divisionen.

Auch der Nettogewinn (Ergebnis nach Steuern) entwickelte sich ähnlich positiv und stieg vor PPA um 19,4 % von 520,9 Mio. EUR auf 622,2 Mio. EUR. Nach Anwendung der PPA ergibt sich eine Steigerung um 19,5 % von 434,3 Mio. EUR auf 518,8 Mio. EUR. Das unbeeinflusste Ergebnis je Aktie (EPS) beläuft sich für das 1. Halbjahr 2008/09 auf 3,6 EUR je Aktie (nach PPA: 2,96 EUR je Aktie) und liegt damit um 8,8 % (bzw. nach PPA um 7,2 %) über dem Vergleichswert des Vorjahres (vor PPA: 3,31 EUR je Aktie, nach PPA: 2,76 EUR je Aktie).

Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem 1. Halbjahr 2007/08 um 21,5 % von 3.465,5 Mio. EUR auf 4.211,6 Mio. EUR. Dieser Anstieg ist größtenteils durch die im Oktober 2007 zur Refinanzierung der BÖHLER-UDDEHOLM-Übernahme emittierte Hybridanleihe mit einem Volumen von 1 Mrd. EUR bedingt. Die Nettofinanzverschuldung konnte von 4.220,3 Mio. EUR auf 3.859,6 Mio. EUR reduziert werden. Den positiven Effekten der Hybridanleihe stehen die Kosten der seit 1. Oktober 2007 erworbenen restlichen 19,71 % Aktien der BÖHLER- UDDEHOLM AG entgegen. Zum Ende des 1. Halbjahres 2008/09 ergibt sich vor diesem Hintergrund eine Gearing Ratio (Nettofinanzverschuldung in Prozent des Eigenkapitals) von 91,6 %. Sie liegt rund 30 Prozentpunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahres (121,8 %). Der Anstieg gegenüber dem unmittelbaren Vorquartal (77,0 %) ist im Wesentlichen auf die im Juli 2008 erfolgte Auszahlung der Dividende für das vergangene Geschäftsjahr (341,5 Mio. EUR) zurückzuführen.

Die Investitionen des voestalpine-Konzerns lagen in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres bei 467,2 Mio. EUR. Der Vergleichswert des Vorjahres (3.318,7 Mio. EUR) ist insofern wenig aussagekräftig, als er den Aufwand für den Erwerb der Mehrheit an der BÖHLERUDDEHOLM AG enthält.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2008/09 Mit Ende des Sommers 2008 hat die Finanz- und Kapitalmarktkrise sowohl branchenmäßig als auch geografisch endgültig auf breiter Front auf die Realwirtschaft übergegriffen. Die bereits derzeit massiv negativen Konjunkturtrends werden in den nächsten Monaten auf Grund rasch sinkender Investitions- und Konsumquoten eine weitere Verschärfung erfahren. Dennoch dürfte die weitere Entwicklung nicht einheitlich verlaufen: So erscheint vor allem in der Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie sowie im Maschinen- und Werkzeugbau nach allen vorliegenden Indikationen eine weitere Zunahme der negativen Dynamik im Verlauf der 1. Jahreshälfte 2009 wahrscheinlich.

In der Bauindustrie muss in Europa mit einem Übergreifen der krisenhaften Entwicklung in den westlichen und südlichen Ländern auch auf Nord-, Mittel- und Osteuropa – wenngleich möglicherweise in etwas abgeschwächter Form – gerechnet werden. Weniger dramatisch, aber im Vergleich zu den letzten drei Jahren ebenfalls gedämpft stellt sich die Lage in der Luftfahrt- und Hausgeräteindustrie dar, wogegen der Energiebereich trotz Schwächetendenzen in einigen Regionen auf Grund einer anhaltend soliden Nachfrage aus der übrigen Welt bis auf Weiteres von stärkeren Konjunktureinbrüchen verschont bleiben sollte. Ähnliches gilt für die Eisenbahninfrastruktur, wo sowohl der globale Instandhaltungs- und Sanierungsbedarf als auch massive Ausbauerfordernisse in vielen Teilen der Welt für eine stabile Nachfrage sorgen.

Im Hinblick darauf, dass der voestalpine-Konzern mit seinem Produktportfolio weit über ein „klassisches“ Stahlunternehmen hinausgeht, dabei global aufgestellt ist und in seinen Segmenten durchwegs zu den Marktführern gehört, sollten die Risiken aus dem gegenwärtigen Konjunktureinbruch überschaubar und beherrschbar bleiben. Dies umso mehr, als aus Kosteneinsparungs- und Synergieprojekten heuer rund 300 Mio. EUR an Verbesserungspotenzial realisiert werden. Trotz eines unvergleichlich schwierigeren konjunkturellen Umfeldes als vor einem Jahr sowie weitgehender Unvorhersehbarkeit der Wirtschaftsentwicklung in den nächsten Monaten und einer damit ergebnismäßig deutlich schwächeren 2. Hälfte des laufenden Geschäftsjahres hält der Vorstand an seinem Ziel, das Ergebnisniveau des Geschäftsjahres 2007/08 auch im laufenden Geschäftsjahr neuerlich zu erreichen, fest.

ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung Voestalpine mit erfolgreichstem Halbjahr der Konzerngeschichte


Über Voestalpine AG:
Die voestalpine ist ein in seinen Geschäftsbereichen weltweit führender Technologiekonzern mit kombinierter Werkstoff- und Verarbeitungskompetenz. Die global tätige Unternehmensgruppe verfügt über rund 500 Konzerngesellschaften und -standorte in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten.

Sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Mit ihren qualitativ höchstwertigen Produkt- und Systemlösungen aus Stahl und anderen Metallen zählt sie zu den führenden Partnern der Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie der Luftfahrt- und Öl- & Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer bei kompletten Bahninfrastruktursystemen sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen.


Newsletter abonnieren
Auf  diesem Link abonnieren Sie unseren Newsletter und sind stets aktuell informiert.


Eigene News publizieren
Haben Sie eine aktuelle Firmeninformation oder ein Angebot, dass Sie hier publizieren möchten?
Auf  diesem Link erfassen Sie die entsprechenden Informationen.

Aktuellenews.at

Der Onlineverlag HELP Media AG publiziert seit 1996 Konsumenten­in­for­mationen.

Referenzen

  Online-Shop

HELP Media AG in Social Networks
Facebook X (früher Twitter) Instagram LinkedIn YouTube

Ihre Werbe­plattform

HELP.CH your e-guide ® ist ein führendes Ver­zeich­nis für Wirt­schafts- und Handels­register­daten so­wie von Firmen­adressen, 2'500 eige­nen Schweizer Web­adressen (Domains) und 150 eigen­ständigen Infor­mations­por­talen.

www.help.ch

Kontakt

Email:
info@help.ch

Adresse:
HELP Media AG
Geschäftshaus Airgate
Thurgauerstrasse 40
CH-8050 Zürich




Copyright © 1996-2024 HELP Media AG, Geschäftshaus Airgate, Thurgauer­strasse 40, CH-8050 Zürich. Alle Angaben ohne Gewähr. Im­pres­sum / AGB, Nut­zungs­bedin­gungen, Daten­schutz­er­klärung