Mayr-Melnhof Karton: Ergebnisse 1.-3. Quartal 2008


Mayr-Melnhof Karton AG

13.11.2008, Wie angekündigt war die Ergebnisentwicklung der Mayr-Melnhof Gruppe im dritten Quartal durch weiteren Kostendruck aus dem Anstieg der rohölpreisabhängigen Inputfaktoren, insbe- sondere Erdgas, sowie durch deutlich zunehmende marktbedingte Stillstände in der Karton- produktion geprägt.


Damit setzte sich erwartungsgemäß die bereits seit vier Quartalen dokumentierte Marktabschwächung bei gleichzeitig hohem Kostendruck fort. Mit 78,4 Mio. EUR lag der Periodenüberschuss für die ersten drei Quartale 2008 um 14,7 % unter dem Vorjahreswert.

Während wir bei MM Packaging durch Mehrumsatz und Produktivitätssteigerungen noch eine Stabilisierung des Ergebnisses erreichen konnten, war dies bei MM Karton vor allem auf- grund von Stillstandskosten im dritten Quartal und gestiegener Energiepreise nicht möglich. MM Karton verfolgt daher seit Herbst eine Kartonpreiserhöhung, deren Gesamteffekt nicht vor dem ersten Quartal 2009 absehbar ist.

Aufgrund der Erwirtschaftung eines anhaltend ergiebigen Cash Flows bestätigen wir die Fortsetzung der dynamischen Dividendenpolitik für das laufende Jahr.

Für die bevorstehende Periode der weiteren konjunkturellen Abkühlung stehen die Sicherung unseres Vermögens sowie die Fortsetzung des Wachstumskurses im Vordergrund. Die Stär-ke unserer Bilanz und unserer Marktposition eröffnet uns gute Chancen für neue Möglichkei-ten.

Die konsolidierten Umsatzerlöse des Konzerns konnten durch den leichten Mengenzuwachs in beiden Divisionen um 3,6 % auf 1.338,8 Mio. EUR (Q1-3 2007: 1.292,5 Mio. EUR) gesteigert werden. Das betriebliche Ergebnis reduzierte sich um 16,1 % auf 110,9 Mio. EUR (Q1-3 2007: 132,2 Mio. EUR). Dieser Rückgang resultiert aus dem stark gesunkenen Ergebnisbeitrag der Kartonerzeugung infolge eines signifikanten Anstiegs der Inputfaktorkosten und sinkender Auslastung im dritten Quartal sowie dem Wegfall des Ergebnisbeitrags der verkauften Altpapierbeteiligungen.

Im ersten Quartal wurden Stilllegungsaufwendungen für das bulgarische Kartonwerk MM Nikopol in Höhe von 22,6 Mio. EUR sowie Erträge aus Beteiligungsveräußerungen von 20,0 Mio. EUR aus dem Verkauf des Altpapierunternehmens Joh. Spiehs und der Altpapier- beteiligungen „Papyrus-Gruppe“ und Parek verzeichnet.

Das Ergebnis vor Steuern belief sich auf 113,7 Mio. EUR nach 134,3 Mio. EUR in den ersten drei Quartalen des Vorjahrs. Die Steuern vom Einkommen und Ertrag reduzierten sich von 42,4 Mio. EUR auf 35,3 Mio. EUR. Der effektive Konzernsteuersatz lag trotz des geringeren deutschen Körperschaftsteuersatzes mit 31,0 % nur knapp unter dem Vorjahr (Q1- 3 2007: 31,6 %). Dieser Effekt ist insbesondere auf die Besteuerung einmaliger Erträge aus Beteili-gungsveräusserungen im ersten Quartal zurückzuführen.

Der Periodenüberschuss betrug somit 78,4 Mio. EUR nach 91,9 Mio. EUR in der Vergleichs- periode des Vorjahres. Hieraus errechnet sich bei einem einfachen gewichteten Durchschnitt von 21.751.850 Aktien im Umlauf ein Gewinn je Aktie von 3,53 EUR (Q1-3 2007: 4,11 EUR).

Verlauf des 3. Quartals Ein starker Anstieg der Energiepreise und hohe Stillstandskosten bei weitgehend stabilen Verkaufspreisen kennzeichneten die Entwicklung von MM Karton im dritten Quartal. Mit 86 % lag die durchschnittliche Kapazitätsauslastung deutlich unter dem Wert des Vorquartals (Q2 2008: 96 %; Q3 2007: 99,5 %). Die Entspannung auf den Faserstoffmärkten, insbeson- dere bei Altpapier, setzte sich nur sehr langsam fort. Die Operating Margin von MM Karton reduzierte sich trotz höchster Preisdisziplin auf 2,0 % nach 5,3 % im zweiten Quartal (Q3 2007: 8,2 %).

MM Packaging entwickelte sich wie erwartet stabil und erzielte eine Operating Margin von 10,1 % (Q2 2008: 9,6 %; Q3 2007: 10,9 %).

Das betriebliche Ergebnis des Konzerns belief sich auf 30,6 Mio. EUR nach 35,9 Mio. EUR im zweiten Quartal (Q3 2007: 46,7 Mio. EUR). Der Periodenüberschuss reduzierte sich im Vergleich zum Vorquartal von 28,1 Mio. EUR auf 23,0 Mio. EUR (Q3 2007: 32,7 Mio. EUR).

AUSBLICK Vor dem Hintergrund einer erwarteten Deflation planen unsere Kunden extrem kurzfristig und volatil. Demzufolge ist auch zum heutigen Zeitpunkt noch keine Ergebniseinschätzung für das Gesamtjahr möglich. Saisonbedingt rechnen wir im vierten Quartal jedenfalls mit einem niedrigeren Ordereingang als in den Vorquartalen. Dementsprechend sind im gesamten Konzern umfangreiche temporäre Abstellmaßnahmen für die zweite Dezemberhälfte geplant.

Die prognostizierte Trendwende bei den Kosten zum Jahreswechsel sehen wir bei Altpapier und Energie bereits bestätigt. Dies könnte den Ergebniseffekt einer weiteren Verschärfung der Nachfragesituation vorübergehend abfedern.

Der Konzern hat sich für die nächsten Perioden auf einen Rückgang im Konsum eingestellt und entsprechende Maßnahmen vorbereitet. Der Fokus unserer Investitionen bleibt auf Kos- tensenkungsmaßnahmen sowie Wachstum in neuen Märkten am Rande Europas gerichtet.

Die Chancen für die Gewinnung von Neugeschäft und Akquisitionen stehen gut. Wir haben ausreichende Mittel und Ressourcen, diese zum richtigen Zeitpunkt zu nutzen. MM wird den Wachstumskurs fortsetzen.

DIVISIONEN MM Karton Vor dem Hintergrund abnehmender Nachfrage hat sich der Planungshorizont unserer Kunden im Jahresverlauf drastisch verkürzt. Der durchschnittliche Auftragsstand in den ersten drei Quartalen 2008 belief sich auf 54.000 Tonnen nach einem atypisch hohen Wert von 188.000 Tonnen im Vorjahr. Trotz größtmöglicher Preisdisziplin gelang es MM Karton aber seine Marktanteile weiter zu behaupten.

Aufgrund der sehr zufrieden stellenden Absatzleistung in der ersten Jahreshälfte lag die verkaufte Tonnage zum Periodenstichtag mit 1.240.000 Tonnen noch knapp über dem Vorjah- reswert (Q1-3 2007: 1.230.000 Tonnen). Rund 80 % davon wurden in Europa und 20 % auf den außereuropäischen Exportmärkten abgesetzt (Q1-3 2007: 85 %; 15 %). Die produzierte Menge ging demgegenüber um 3,3 % auf 1.228.000 Tonnen (Q1-3 2007: 1.270.000 Tonnen) leicht zurück, womit die Kapazitäten von MM Karton im Durchschnitt zu 93 % (Q1-3 2007: 98 %) ausgelastet waren. Konnten die Maschinenstillstände vor den Sommermonaten noch auf kleinere Werke beschränkt werden, sind seit Jahresmitte alle Werke von selektiven Ab- stellmaßnahmen betroffen.

Auf der Beschaffungsseite mussten vor allem bei Energie, insbesondere Erdgas, und anderen rohölpreisabhängigen Inputfaktoren weitere signifikante Preisanstiege verzeichnet werden. Die erwartete Entspannung bei den Altpapierpreisen entwickelte sich vorerst nur sehr verhalten.

Die Umsatzerlöse stiegen bei weitgehend konstanten Durchschnittspreisen mengenbedingt nur leicht von 683,1 Mio. EUR auf 687,2 Mio. EUR. Demgegenüber ist das betriebliche Ergebnis aufgrund des starken Kostenanstiegs um 37,9 % deutlich von 56,0 Mio. EUR auf 34,8 Mio. EUR zurückgegangen. Die Operating Margin reduzierte sich dabei auf 5,1 % (Q1-3 2007: 8,2 %).

MM Packaging

Im Gleichklang mit der zunehmenden konjunkturellen Abschwächung hat sich auch auf dem europäischen Faltschachtelmarkt schrittweise eine deutlich verhaltenere Disposition der Kun-den eingestellt. Viele unserer Kunden aus der Konsumgüterindustrie verspüren bereits in un-terschiedlichem Ausmaß beginnende Konsumzurückhaltung.

Aufgrund von Marktanteilsgewinnen, insbesondere der im Vorjahr akquirierten Neugeschäf- te, gelang es MM Packaging in der Berichtsperiode weiterhin überproportional zum Markt zu wachsen. Die verarbeitete Tonnage erhöhte sich um 3,1 % auf 505.000 Tonnen (Q1-3 2007: 490.000 Tonnen).

Durch den erfreulichen Volumenszuwachs und laufende Verbesserungen in der Produktivität gelang es MM Packaging trotz anhaltender Herausforderungen aus Kosten- und Preisdruck die Ergebnisse insgesamt vorerst weitgehend zu stabilisieren. Weitere Einsparungen und Optimierungen im Standortverbund werden aber gefordert sein.

In diesem Zusammenhang wird die Produktion des russischen Faltschachtelwerkes MM Packaging St. Petersburg im Dezember 2008 auf den Standort des größeren Schwes- terbetriebs MM Polygrafoformlenie Packaging, St. Petersburg, verlagert werden.

Die Umsatzerlöse verzeichneten einen Zuwachs von 5,4 % bzw. 38,8 Mio. EUR auf 755,3 Mio. EUR. Infolge höherer Kosten und Verschiebungen im Absatzmix blieb das betriebliche Ergebnis mit 76,1 Mio. EUR (Q1-3 2007: 76,2 Mio. EUR) auf Vorjahresniveau. Die Operating Margin belief sich damit auf 10,1 % (Q1-3 2007: 10,6 %).

ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung Mayr-Melnhof Karton: Ergebnisse 1.-3. Quartal 2008


Über Mayr-Melnhof Karton AG:
Die Mayr-Melnhof Gruppe ist der weltweit grösste Hersteller von gestrichenem Recyclingkarton mit einer wachsenden Position in Frischfaserkarton, sowie Europas führender Produzent von Faltschachteln. Die Leistungen von Mayr-Melnhof konzentrieren sich ausschliesslich auf diese Kernbereiche, die in zwei operativen Segmenten, MM Karton und MM Packaging, geführt werden.

Das Unternehmen wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet und hat sich in den letzten 25 Jahren zum europäischen Marktführer in seinen Kernbereichen entwickelt. Auf Basis von Kostenführerschaft und als Partner erfolgreicher Kunden sind wir seit langem führend in der Konsolidierung der Branche.

Langfristig ertragsstark weiter zu wachsen und in neuen Märkten führende Positionen zu besetzen, ist unsere Vision. Dabei orientieren wir uns am nachhaltigen Nutzen für unsere Kunden, Aktionäre und Mitarbeiter zur Schaffung dauerhafter Werte.

MM Karton ist weltweit führend in der Herstellung von gestrichenem Recyclingkarton und Europas grösster Erzeuger von Faltschachtelkarton. Die Division hat acht europäische Standorte mit einer Gesamtjahreskapazität von rund 1,6 Millionen Tonnen. Das Produktsortiment umfasst die gesamte Palette der Recyclingkartonsorten mit grauer, heller, weisser und Kraft Rückseite. Die Produktion von Frischfaserkarton rundet das breite Angebotsspektrum von Mayr- Melnhof Karton ab.

MM Packaging ist Europas grösster Hersteller von Faltschachteln. An 30 Standorten werden jährlich über 675.000 Tonnen Karton zu Faltschachteln verarbeitet und überwiegend an multinationale Kunden aus der Markenartikelindustrie geliefert. Ein breites Leistungsspektrum, Innovation und Effizienzsteigerungen bestimmen die erfolgreiche Entwicklung der Division.

Die MM-Gruppe beschäftigte 2010 rund 8.600 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von über 1,7 Milliarden EUR. Seit 1994 notiert Mayr-Melnhof an der Wiener Börse.


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