Lenzing Gruppe: Zweitbestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte


Lenzing AG

22.03.2013, Die Lenzing Gruppe konnte im Geschäftsjahr 2012 trotz der schwierigen Marktverhältnisse im Kerngeschäft Fasern das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielen. Dafür waren eine neue Faserverkaufsrekordmenge und die gute Performance der Spezialfaser TENCEL verantwortlich.


Der konsolidierte Konzernumsatz sank im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2,3% auf EUR 2,09 Mrd nach EUR 2,14 Mrd. Der Rückgang beruhte darauf, dass 2012 mehr Faserzellstoff aus dem Zellstoffwerk Paskov konzernintern verwendet wurde als 2011. Bereinigt um diesen Konsolidierungseffekt blieb der Umsatz konstant. Die gegenüber dem Boomjahr 2011 deutlich niedrigeren Faser Durchschnittspreise wurden durch den kräftigen Anstieg der Faserverkaufsmenge um knapp 14% von zuletzt rund 712.000 Tonnen auf rund 810.000 Tonnen ausgeglichen.

Das Konzern EBITDA (Ergebnis vor Abschreibungen, Amortisation, Zinsen und Steuern) lag mit EUR 358,7 Mio1 (nach EUR 480,3 Mio) um 25,3% unter dem bisherigen absoluten Rekordwert 2011, aber über dem Wert des Jahres 2010 von EUR 330,6 Mio. Die EBITDA Marge betrug 17,2% (nach 22,4% im Jahr zuvor). Das Konzern Betriebsergebnis (EBIT) erreichte EUR 255,0 Mio, was einem Rückgang von 29,9% gegenüber dem Vorjahreswert von EUR 364,0 Mio entsprach. Die EBIT Marge war 12,2% (nach 17,0% im Rekordjahr 2011).

Lenzing Vorstandsvorsitzender Peter Untersperger: „Wir haben uns trotz eines sehr schwierigen Marktumfeldes 2012 gut geschlagen. Unsere operativen Margen lagen naturgemäß unter jenen des Boomjahres 2011, aber nach wie vor auf gutem Niveau. Wir haben auch unsere neuen Produktionskapazitäten voll ausgefahren und waren das gesamte Jahr über ausverkauft. Dieser Erfolg beweist die langfristige Richtigkeit unserer Wachstumsstrategie in unserem Kerngeschäft Man made Cellulosefasern.“

Die einmaligen Stilllegungskosten des Joint Ventures mit der SGL Carbon und Kelheim Fibres, der European Precursor (EPG) betrugen EUR 23,5 Mio (2011: null). Daraus errechnete sich ein EBITDA nach Umstrukturierungen in Höhe von EUR 352,4 Mio und eine EBITDA-Marge nach Umstrukturierungskosten von 16,9% des Umsatzes.

Rekord Investitionsprogramm


Die CAPEX (Investitionen in Sachanlagen, immaterielle Vermögensgegenstände und nicht beherrschende Anteile) stieg im Geschäftsjahr 2012 auf das Rekordniveau von EUR 346,2 Mio (nach EUR 196,3 Mio) an. Schwerpunkte waren die Fertigstellung der fünften Produktionslinie bei der indonesischen Tochter PT. South Pacific Viscose (SPV), das Debottlenecking Programm2 im Werk in Nanjing (China), die Kapazitätserweiterungen beim TENCEL Werk in Mobile/Alabama (USA), Erweiterungsinvestitionen am Standort Lenzing sowie der Baubeginn der TENCEL Großanlage in Lenzing. Hinzu kamen noch der weitere Umbau des Zellstoffwerkes Paskov und die Übernahme der restlichen Anteile.

Lenzing Finanzvorstand Thomas G. Winkler: „Das Rekordjahr 2011 darf den Blick auf das zweitbeste Jahr der Unternehmensgeschichte nicht verstellen. 2012 war wie geplant ein ‚Peak Year‘ bei unseren Ausgaben. Aufgrund unserer soliden Finanzlage und niedrigen Verschuldung können wir uns diese Investitionen in unsere Zukunft leisten, ohne unsere Liquiditätsreserve von über einer halbe Milliarde Euro anzutasten“.

Das bereinigte Eigenkapital der Lenzing Gruppe erhöhte sich zum Jahresende 2012 gegenüber Ende 2011 um 10,0% auf EUR 1.15 Mrd (nach EUR 1.05 Mrd). Dies entsprach einer bereinigten Eigenkapitalquote von 43,8% (nach 44,8%) der Bilanzsumme, die aufgrund der Rekordinvestitionen entsprechend angestiegen ist.

Segment Fibers


Die Welt Faserproduktion stieg nach ersten Schätzungen3 2012 nur mehr um 1,2% von 81,0 Mio Tonnen auf 82,0 Mio Tonnen (nach einem Anstieg um 6,4% im Jahr zuvor). Ursache war die anhaltend schwache globale Konjunkturentwicklung. Mit einem Zuwachs von 9,2% auf rund 3,66 Mio Tonnen wuchs die Produktion von Man-made Cellulosestapelfasern, dem Kerngeschäft der Lenzing Gruppe, jedoch deutlich stärker als der Gesamtmarkt.

Der Fasermarkt war 2012 von einem signifikanten Rückgang aller Faserpreise beherrscht. Der Jahresdurchschnittspreis von Baumwolle, der Benchmark für alle Fasern, lag 2012 gut 40% unter der Vergleichsmarke 2011. Die Baumwolllager stiegen weiter an, die globale Stock to Use Ratio (Lagerbestände zu Verbrauch) lag zuletzt bei einem Höchstwert von über 70%. Die Spot Preise für Viscosefasern sanken am größten Fasermarkt China im Jahresverlauf 2012 um rund 15%.

In diesem sehr schwierigen Marktumfeld konnte Lenzing 2012 einen neuen Absatzrekord erzielen. Die Durchschnitts-Faserpreise der Lenzing Gruppe 2012 sanken um 12% von zuletzt EUR 2,22/kg auf EUR 1,96/kg.

Faservorstand Friedrich Weninger: „Der Markt honorierte auch 2012 die hohe Produkt und Servicequalität von Lenzing sowie die enge Verflechtung des Unternehmens in der textilen Kette. Vor allem mit unseren Spezialfasern Lenzing Modal und TENCEL konnten wir uns erfolgreich von Standardprodukten aus dem asiatischen Raum abheben. Darüber hinaus haben wir 2012 neue Kunden und neue Märkte erfolgreich erschlossen und neue, innovative Faseranwendungen am Markt eingeführt.“

Lenzing Modal und TENCEL erzielten 2012 Preisprämien gegenüber Standard Viscosefasern zwischen rund 40% - 60%. Rund 35% des Faserumsatzes waren 2012 Spezialitäten. Aufgrund des deutlichen Rückganges der Baumwoll und Viscosefaserpreise mussten im Jahresverlauf die Preise für diese Lenzing Spezialfasern dem allgemeinen Preisniveau kontinuierlich angepasst werden.

Segmente Plastics Products und Engineering


Im Berichtsjahr 2012 verzeichnete das Segment Plastics Products eine zufriedenstellende Entwicklung. Lenzing verbuchte eine sehr gute Mengennachfrage, insbesondere im Geschäftsfeld Thermoplaste.

Das Segment Engineering profitierte 2012 von der positiven Stimmung am Investitionsgütermarkt. Lenzing Technik nutzte dabei zu gleichen Teilen die rege Investitionstätigkeit innerhalb der Lenzing Gruppe sowie die anziehende Nachfrage seitens externer Kunden.

Ausblick Lenzing Gruppe


Die aktuelle Marktsituation mit vielen Unsicherheitsfaktoren lässt nur eine geringe Visibilität für die weitere Entwicklung im Jahr 2013 zu. Von Lenzing wird ein Seitwärtstrend am Fasermarkt am wahrscheinlichsten eingeschätzt und das Geschäftsjahr 2013 damit als Übergangsjahr angesehen.

Die erstmals ganzjährig zur Verfügung stehenden zusätzlichen Produktionskapazitäten lassen einen Anstieg der Verkaufsmengen um rund 13,5% auf bis zu 920.000 Tonnen zu. Dadurch wird ein voraussichtlicher Umsatzanstieg auf rund EUR 2,15 Mrd bis EUR 2,25 Mrd erwartet. Dies beinhaltet einen Rückgang der externen Umsätze der Business Unit Pulp in Höhe von weiteren rund EUR 50 Mio aufgrund der kompletten Umstellung des Zellstoffwerkes Paskov auf Faserzellstoffmengen für den konzerninternen Bedarf.

Der erwartete Rückgang des durchschnittlichen Faserpreises im Jahresvergleich auf EUR 1,80 - EUR 1,90 pro Kilogramm (2012: EUR 1,96/kg) wird sich direkt auf das Ergebnis auswirken. Der durch die Mehrmenge erzielte Ergebnisbeitrag wird voraussichtlich durch Kostensteigerungen beim Personal, Chemikalien und weiteren Inputfaktoren weitgehend kompensiert.

Bei der erwarteten Entwicklung der Faserpreise ist daher aus heutiger Sicht für die Lenzing Gruppe 2013 mit einem EBITDA in einer Bandbreite zwischen EUR 260 Mio und EUR 290 Mio sowie einer EBIT-Bandbreite zwischen EUR 140 Mio und EUR 170 Mio zu rechnen. Dies entspricht einer prognostizierten EBITDA-Marge im Geschäftsjahr 2013 von rund 12% - 13% und einer erwarteten EBIT-Marge von rund 6% - 8%.

Die Investitionen (CAPEX) werden für das Geschäftsjahr 2013 bei voraussichtlich rund EUR 260 Mio deutlich unter dem Wert von 2012 (EUR 346 Mio) liegen. Für die Business Unit Plastics, die nicht Teil des Kerngeschäftes darstellt, befinden sich Verkaufsverhandlungen in einem fortgeschrittenen Stadium. Es liegen bereits bindende Offerte vor.

Aufgrund der geringen Marktvisibilität wird sich Lenzing 2013 mit Optimierungen auf der Marktseite, bei Kostenstrukturen sowie bei den Ersatz- und Erhaltungsinvestitionen rüsten. Das Mengenwachstum der Lenzing Gruppe auf rund 1 Mio Tonnen Faserkapazität p.a. bis 2014 bleibt unverändert aufrecht. Neue Investitionsprojekte werden aber einer Überprüfung auf der Zeitachse unterzogen. Mittel- bis langfristig sind alle Megatrends im Fasermarkt (Bevölkerungswachstum, Wohlstandswachstum und Nachhaltigkeit), die das weitere Wachstum der Man-made Cellulosefaserindustrie unterstützen, ungebrochen. „Lenzing wird aber das Wachstumstempo den aktuellen Marktgegebenheiten flexibel anpassen und einen zusätzlichen Schwerpunkt auf Cash-Management legen,“ so Peter Untersperger.


Medienkontakt:

Mag. Angelika Guldt Head of Corporate Communications Telefon: +43 7672 701 2713 E-Mail: a.guldt@lenzing.com

ENDE Pressemeldung / Pressemitteilung Lenzing Gruppe: Zweitbestes Ergebnis der Unternehmensgeschichte


Über Lenzing AG:
Die Lenzing Gruppe ist ein internationaler Konzern mit Sitz in Oberösterreich und Produktionsstätten in allen wichtigen Märkten sowie einem weltweiten Netz an Verkaufs- und Marketingbüros. Lenzing versorgt die globale Textil- und Nonwovens- Industrie mit Cellulosefasern und ist der führende Anbieter in vielen Business to Business Märkten von Cellulosespezialfasern bis zu hochwertigen Kunststoff Polymeren.

Das Unternehmen setzt mit Qualität und Innovationskraft Standards auf dem Gebiet der Man-made-Cellulosefasern. Mit 70 Jahren Erfahrung in der Faserproduktion ist die Lenzing Gruppe der einzige Hersteller weltweit, der alle drei Generationen von Man-made Cellulosefasern von der klassischen Viscose- über Modal- bis zur Lyocellfaser unter einem Dach vereint. Der Erfolg der Lenzing Gruppe basiert auf einer konsequenten Kundenorientierung, gepaart mit Innovations-, Technologie- und Qualitätsführerschaft.

Lenzing bekennt sich zu den Grundsätzen nachhaltigen Wirtschaftens mit sehr hohen Umweltstandards.

Neben ihrem Kerngeschäft Fasern und dem Bereich Kunststoff ist die Lenzing Gruppe auch im Geschäftsfeld Anlagenbau und Engineering tätig.


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