Siemens AG Österreich: Weltweit erster Einsatz neuer Technologie zur Produktion hochbelastbarer Bahnschienen

Der chinesische Stahlproduzent Baotou Iron & Steel (Group) Co. Ltd. hat Siemens Metals Technologies den Auftrag erteilt, eine der beiden Langproduktelinien des Unternehmens in Baotou, Innere Mongolei, um eine Inline-Wärmebehandlung zur Erzeugung hochbelastbarer Eisenbahnschienen zu ergänzen. Dabei wird weltweit erstmals eine gemeinsam von Siemens und dem italienischen Technologiezentrum Centro Sviluppo Materiali S.p.A. (CSM) entwickelte Technologie zur Härtung des Schienenkopfes eingesetzt. Dieses „Injector Dual- phase Rail Hardening“-System (Idrha+) ermöglicht es, Schienen zu produzieren, die hohe Druckspannungen tolerieren und eine große Verschleißfestigkeit aufweisen. Auch können verschiedene Güten in optimierter Qualität flexibel und zuverlässig gewalzt werden. Die Inbetriebnahme der neuen Walzlinie ist für Anfang 2014 geplant.

Das Langproduktewalzwerk in Baotou hat eine Kapazität von 2,1 Millionen Jahrestonnen. Das Idrha+-System wird in einer Schienenwalzlinie installiert, die jährlich 400.000 Tonnen Schienen in verschiedenen Größen und Querschnitten produzieren kann, darunter auch asymmetrische Formen. Verwalzt werden spezielle Schienengüten mit Kohlenstoffgehalten zwischen 0,6 und 0,8 Prozent. Die neue Schienenwalzlinie ist bei Schienenlängen von bis zu 104 Metern für die Erzeugung von maximal 150 Tonnen Schienen pro Stunde ausgelegt.

Das in der Schienenlinie erstmals kommerziell eingesetzte Idrha+-System von Siemens und CSM basiert auf thermomechanischen und metallurgischen Prozessmodellen, die sich bereits im Rahmen von Pilotprojekten bewährt haben. Damit lassen sich die chinesischen Standards hinsichtlich Härte sicher einhalten, während die Druckspannungstoleranz und die Verschleißfestigkeit von Schienen deutlich verbessert werden. Außerdem ermöglicht es die Simulation verschiedener Kühlstrategien für unterschiedliche Schienengüten bereits vor Produktionsbeginn. So lassen sich Anlaufzeiten reduzieren, die Nominalkapazität schneller erreichen und die relevanten Leistungsparameter konsistent und zuverlässig erfüllen.

Im Rahmen des Projekts ist Siemens für die gesamte Prozesstechnologie verantwortlich und projektiert die Eigenlieferungen sowie die vom Kunden beigestellten Ausrüstungen. Zum Lieferumfang von Siemens zählen der Induktionsofen, eine hoch flexible Quenching-Linie sowie die Prozessautomatisierung mit geschlossenem Regelkreis. Siemens unterstützt außerdem bei Montage- und Inbetriebnahme. Ebenfalls zum Leistungsumfang gehören die Entwicklung und Definition neuer Schienengüten gemeinsam mit Baotou Iron and Steel sowie die Unterstützung bei deren Zertifizierung auf dem internationalen Markt.

Das Hüttenwerk der Baotou Iron and Steel (Group) Co., Ltd. in der Inneren Mongolei verfügt über eine Gesamtkapazität von zehn Millionen Jahrestonnen Stahl. Produziert werden Kalt- und Warmband, Grobblech, nahtlose Röhren, Stahlträger sowie Stab- und Drahtstähle. Darüber hinaus ist Baotou einer von drei Orten in China, an denen Schienen produziert werden. Im Langproduktewalzwerk hatte Siemens in der Vergangenheit bereits zwei Modernisierungen durchgeführt. So wurden 1999 eine neue Schere und eine neue Treibrolle installiert, 2005 erhielt die Anlage vier neue Walzgerüste, eine Modernisierung der Temperatursteuerung sowie ein optisches Ausrichtungssystem.

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Siemens steht in Österreich seit 135 Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit. Siemens Österreich zählt zu den führenden Technologieunternehmen des Landes. Das Unternehmen ist ein wesentlicher heimischer Innovationsmotor und Wirtschaftsfaktor.

Die Geschäftstätigkeit konzentriert sich auf die Bereiche Elektrifizierung, Automatisierung und Digitalisierung. Siemens ist weltweit einer der größten Hersteller energieeffizienter ressourcenschonender Technologien. Das Unternehmen ist einer der führenden Anbieter von Energieübertragungslösungen und Pionier bei Infrastrukturlösungen, u.a. im Schienenverkehrsbereich mit dem weltweiten Headquarter für Urban Transport in Wien, sowie bei Automatisierungs- und Softwarelösungen für die Industrie. Darüber hinaus ist das Unternehmen ein führender Anbieter bildgebender medizinischer Geräte wie Computertomographen und Magnetresonanztomographen sowie in der Labordiagnostik und klinischer IT.

Insgesamt arbeiten für Siemens in Österreich rund 10.400 Menschen. Der Umsatz von Siemens in Österreich lag im Geschäftsjahr 2013/14 bei rund 3 Milliarden Euro. Mit österreichweit sechs Werken und einer Niederlassung in jedem Bundesland beschäftigt das Unternehmen in diesem Land rund 6.600 weitere lokale Lieferanten und Geschäftspartner. Siemens Österreich nimmt von Wien aus auch die Geschäftsverantwortung für 18 weitere Länder im Raum CEE (Central Eastern Europe) wahr. In einigen Divisionen des Unternehmens geht die Geschäftsverantwortung über diesen Verantwortungsbereich hinaus. Die Zuständigkeiten umfassen hierbei die Schweiz, die Tschechische Republik sowie die Türkei.